Wenn du in Power BI mit Zeitreihen arbeitest, ist eine Datumstabelle unverzichtbar.
Sie bildet die Grundlage für Zeitintelligenzfunktionen wie YTD (Year-to-Date), Vorjahr-Vergleiche oder gleiche Periode im Vorjahr.
Doch immer wieder taucht die Frage auf:
Soll ich CALENDARAUTO() oder CALENDAR() verwenden, um meine Datumstabelle zu erstellen?
In diesem Beitrag zeige ich dir die Unterschiede, Vor- und Nachteile – und wann du welche Funktion einsetzen solltest.
1. CALENDAR() – volle Kontrolle über den Zeitraum
Mit CALENDAR() bestimmst du explizit, von wann bis wann deine Datumstabelle reicht.
Beispiel:
Datum =
CALENDAR(
DATE(2020,1,1),
DATE(2025,12,31)
)
Diese Funktion erstellt eine einfache Liste aller Tage zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2025.
Vorteile:
✅ Du hast volle Kontrolle über Start- und Enddatum
✅ Ideal, wenn du feste Geschäftsjahre oder historische Analysen hast
✅ Keine Abhängigkeit von Daten im Modell
Nachteile:
❌ Du musst die Zeiträume manuell pflegen, wenn neue Jahre hinzukommen
❌ Kann zu leeren Zeiträumen führen, wenn keine Daten vorhanden sind
⚙️ 2. CALENDARAUTO() – automatisch basierend auf deinen Daten
Mit CALENDARAUTO() analysiert Power BI dein gesamtes Datenmodell und erkennt automatisch den frühesten und spätesten Datumswert in allen Tabellen.
Datum = CALENDARAUTO()
Damit erstellt Power BI automatisch eine Datumstabelle, die den kompletten Zeitraum deiner Daten abdeckt.
Vorteile:
✅ Kein manuelles Eingreifen nötig – funktioniert „out of the box“
✅ Passt sich automatisch an neue Daten an
✅ Ideal für explorative Analysen oder dynamische Modelle
Nachteile:
❌ Du hast keine Kontrolle über den Start- und Endzeitraum
❌ Kann Daten enthalten, die gar nicht im Analysezeitraum liegen (z. B. leere Datumsfelder)
❌ Nicht geeignet für spezielle Kalender wie 4-4-5 oder Geschäftsjahre, die nicht am 1. Januar starten
3. Wann du welche Funktion verwenden solltest
| Situation | Empfohlene Funktion |
|---|---|
| Du kennst deinen Analysezeitraum genau | CALENDAR() |
| Dein Modell wächst dynamisch mit neuen Daten | CALENDARAUTO() |
| Du arbeitest mit Geschäftsjahren oder Sonderkalendern | CALENDAR() |
| Du willst schnell ein Modell ohne viel Setup erstellen | CALENDARAUTO() |
💡 Praxis-Tipp:
Wenn du mit CALENDARAUTO() arbeitest, kannst du den Zeitraum eingrenzen, indem du ein Offset definierst:
Datum = CALENDARAUTO(3)
Das verschiebt das Startjahr um 3 Monate – nützlich, wenn dein Geschäftsjahr z. B. im April beginnt.
Fazit
Beide Funktionen – CALENDARAUTO() und CALENDAR() – erfüllen denselben Zweck:
eine vollständige Datumstabelle für deine Power BI-Zeitintelligenz zu erstellen.
Der entscheidende Unterschied liegt in der Kontrolle vs. Automatisierung:
- Wenn du volle Kontrolle brauchst → CALENDAR()
- Wenn du schnell starten willst → CALENDARAUTO()
📺 Auf meinem YouTube-Kanal @datenanalyst zeige ich dir in einem Video,
wie du beide Funktionen in Power BI praktisch anwendest – und welche Variante für dein Modell am besten funktioniert.
