Der S&P 500 ist einer der wichtigsten Aktienindizes der Welt. Er bildet die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen ab und dient weltweit als Benchmark. Doch was viele nicht wissen: Die Zusammensetzung des Index verändert sich regelmäßig – Unternehmen kommen hinzu, andere fallen heraus.
Wenn man diese historischen Indexänderungen auswertet, erhält man spannende Einblicke:
- Welche Branchen dominieren langfristig?
- Wie oft werden Unternehmen ausgetauscht?
- Welche Firmen haben es besonders lange im Index ausgehalten?
Die gute Nachricht: Diese Informationen sind frei verfügbar – über die Wikipedia-Log-Seite zum S&P 500. Mit etwas Excel-Know-how kannst du dir eine Datenbasis aufbauen, um die Geschichte des Index zu analysieren.
1. Woher kommen die Daten?
Wikipedia führt für den Artikel zum S&P 500 ein „Log of changes“, in dem alle Änderungen (Inklusionen und Exklusionen) seit den 1960er Jahren dokumentiert sind.
Suchbegriff: S&P 500 log changes site:wikipedia.org
Dort findest du eine Tabelle mit:
- Datum der Änderung
- Unternehmen, die aufgenommen wurden
- Unternehmen, die entfernt wurden
- Grund der Anpassung (z. B. Übernahme, Insolvenz, Verschmelzung)
2. Daten aus Wikipedia nach Excel holen
Excel hat den Vorteil, dass du Daten direkt von Webseiten abrufen kannst.
So geht’s:
- Öffne Excel → Daten → Aus dem Web
- Gib die Wikipedia-URL mit den S&P 500 Log-Changes ein
- Excel erkennt die Tabelle automatisch → auswählen → laden
Damit hast du die Änderungen des Index in deiner Tabelle.
3. Daten aufbereiten
Die Wikipedia-Tabellen sind oft unstrukturiert. Typische Schritte zur Bereinigung:
- Spalten trennen (Datum, Firma rein, Firma raus)
- Leere Zeilen löschen
- Firmennamen vereinheitlichen (z. B. Microsoft Corp. vs. Microsoft)
- Datum als Excel-Datum formatieren
Mit Power Query geht das am einfachsten – hier kannst du alle Transformationen einmal einrichten und jederzeit aktualisieren.
4. Spannende Analysen in Excel
Sobald die Daten sauber sind, kannst du viele Fragen beantworten:
- Wechselrate pro Jahr: Wie oft wird der Index im Schnitt angepasst?
- Unternehmen mit längster Zugehörigkeit: Welche Firmen sind seit Jahrzehnten vertreten?
- Branchen-Verschiebung: Wie stark ist der Anteil von Tech-Unternehmen seit 2000 gestiegen?
- Vergleich mit Kursentwicklung: Werden rausgefallene Firmen langfristig schwächer als der Index?
Dafür kannst du Pivot-Tabellen nutzen oder deine Daten in Power BI für interaktive Dashboards laden.
5. Warum das wertvoll ist
Diese Analyse hat nicht nur historischen Charme, sondern auch praktischen Nutzen:
- Investoren erkennen strukturelle Markttrends (z. B. Niedergang klassischer Industriefirmen, Aufstieg von Tech).
- Historische Wechsel zeigen, dass der S&P 500 eine „Überlebenden-Bias“-Benchmark ist – nur die Gewinner bleiben.
- Excel ermöglicht dir, selbständig eine eigene Datenbasis aufzubauen, statt dich auf Dritte zu verlassen.
Fazit
Mit ein paar Schritten holst du dir die historischen Zusammensetzungen des S&P 500 direkt aus Wikipedia nach Excel. Von dort kannst du die Daten bereinigen, strukturieren und für spannende Analysen nutzen. Damit verstehst du nicht nur, wie sich der Index entwickelt hat – sondern erhältst auch wertvolle Einblicke in die Wirtschaftsgeschichte der letzten 60 Jahre.