Wer in Power BI mit Zeitreihen arbeitet – egal ob Monatsumsätze, Lagerbestände oder Forecasts – stößt früher oder später auf ein Problem:
Die Berechnungen stimmen nicht, sobald man Datumsfilter oder Zeitintelligenzfunktionen verwendet.
Der Grund liegt fast immer darin, dass keine saubere Datumstabelle vorhanden ist.
In diesem Beitrag erfährst du,
warum die Datumstabelle in Power BI unverzichtbar ist,
wie du sie mit DAX erstellst
und welche Vorteile sie für deine Auswertungen bringt.
Was ist eine Datumstabelle in Power BI?
Eine Datumstabelle (Date Table) ist eine eigene Tabelle, die alle Kalendertage innerhalb eines bestimmten Zeitraums enthält – meist von deinem frühesten bis zum spätesten Datum im Modell.
Beispiel:
Deine Verkaufsdaten gehen von 2020 bis 2025.
Dann sollte deine Datumstabelle genau diese Jahre vollständig abbilden – Tag für Tag.
Damit können Power BI-Funktionen wieTOTALYTD(), SAMEPERIODLASTYEAR() oder DATEADD()
überhaupt erst korrekt funktionieren.
Ohne Datumstabelle erkennt Power BI den zeitlichen Verlauf oft nicht – oder berechnet falsche Zeiträume.
So erstellst du eine Datumstabelle in Power BI
Du kannst eine Datumstabelle ganz einfach mit einer einzigen DAX-Formel erzeugen.
Öffne in Power BI Desktop die Datenansicht, klicke auf „Neue Tabelle“ und gib Folgendes ein:
Datum =
ADDCOLUMNS(
CALENDAR(
DATE(2020,1,1),
DATE(2025,12,31)
),
"Jahr", YEAR([Date]),
"Monat", FORMAT([Date], "MMMM"),
"Monatsnummer", MONTH([Date]),
"Quartal", "Q" & FORMAT([Date], "Q")
)
Damit hast du eine vollwertige Datumstabelle, die du jederzeit erweitern kannst – etwa mit Wochen, Feiertagen oder Kalenderwochen.
💡 Tipp: Verwende CALENDARAUTO() statt CALENDAR(), wenn du das Start- und Enddatum automatisch aus deinen Daten bestimmen möchtest.
Verknüpfe die Datumstabelle mit deinen Faktentabellen
Damit Power BI die Zeitfunktionen korrekt versteht, musst du deine Datumstabelle mit deinen Faktentabellen verbinden – z. B. mit deiner Verkaufstabelle über das Feld [Datum].
Gehe dazu in den Beziehungs-Manager → ziehe die Spalte [Date] aus der Datumstabelle auf [Datum] in der Faktentabelle → und aktiviere Kreuzfilterrichtung: einseitig.
Danach kannst du in Power BI auf Zeitachsen filtern, Monate vergleichen und Zeiträume dynamisch berechnen.
Warum die Datumstabelle so wichtig ist
Ohne Datumstabelle weiß Power BI nicht,
- wie die Monate zueinander gehören,
- was der Jahresanfang ist,
- und welche Tage im Vergleichszeitraum liegen.
Erst mit der Datumstabelle funktionieren DAX-Zeitfunktionen korrekt – und du kannst Kennzahlen wie
📅 Umsatz YTD (Year-to-Date),
📆 Umsatz im Vorjahr oder
📈 Wachstumsraten über Zeiträume
problemlos darstellen.
Fazit
Die Datumstabelle ist das Herz jeder Power BI-Datenanalyse.
Sie sorgt für konsistente Zeitreihen, ermöglicht Vergleichszeiträume und öffnet die Tür zu allen DAX-Zeitintelligenzfunktionen.
Wenn du also regelmäßig mit Datumsfeldern arbeitest, solltest du deine eigene Datumstabelle nie weglassen.
📺 Auf meinem YouTube-Kanal @datenanalyst findest du ein Video, in dem ich Schritt für Schritt zeige,
wie du eine DAX-Datumstabelle in Power BI aufbaust und in dein Modell einbindest.
